The artists collective Jochen Schmith explores social rituals and public spaces. Particular interest is placed on the way forms of presentation are connected with structures of power and domination. On view is a series of picnic blankets showing cartographic representations of different parks in abstract compositions made of shredded bank notes. The bank notes have the brushy feel of grass, they are generously strewn and attached to the ground made of pants pocket fabric. The titles of the individual works are answers to a survey dealing with how people wish to spend their leisure time. The outlined green areas became inaccessible to the public after they were privatized, and spending one´s free time now depends on the goodwill of the owner. The represented garden areas can therefore be read as maps of missed opportunities to establish a community. When parks are privatized, borders are drawn in landscapes, territories are staked off with money, and the right of access to a realized utopia, which the garden is, according to Foucault, is withdrawn from the general public: “The garden is a rug onto which the whole world comes to enact its symbolic perfection, and the rug is a sort of garden that can move across space. The garden is the smallest parcel of the world and then it is the totality of the world”

The artists collective Jochen Schmith are Carola Wagenplast and Peter Steckroth. Their works have been shown internationally at, among others, Kunsthaus Bregenz, Bundeskunsthalle Bonn and Kunstverein Langenhagen.

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Das Künstlerkollektiv Jochen Schmith untersucht in seinem Werk gesellschaftliche Rituale und öffentliche Räume. Von besonderem Interesse ist dabei die Art und Weise, auf welche sich Präsentationsformen mit Macht- und Herrschaftsstrukturen verbinden. Zu sehen ist eine Serie von Picknickdecken, die in abstrakten Kompositionen aus geschredderten Geldscheinen kartografische Darstellungen verschiedener Parks zeigen. Die Geldschnipsel haben selbst die struppige Haptik von Gras. Sie sind verschwenderisch gestreut und auf einem Untergrund aus Hosentaschenstoff fixiert. Die Titel der einzelnen Arbeiten sind Antworten auf eine Umfrage entnommen, die sich mit der Wunschgestaltung der eigenen Freizeit beschäftigte. Die skizzierten Grünflächen wurden durch Privatisierung dem Zugang der Allgemeinheit entzogen und das Verleben freier Zeit ist dort fortan an den Willen des Besitzers geknüpft.

Die dargestellten Gartenflächen lesen sich so als Landkarten einer verpassten Chance auf Gemeinschaft. Wenn Parks privatisiert werden, werden Grenzen in Landschaftsräumen gezogen, mit Geld Territorien abgesteckt und das Recht auf Zugang zur verwirklichten Utopie, die der Garten laut Michel Foucault ist, der Allgemeinheit entzogen: „Der Garten ist ein Teppich, auf dem die ganze Welt in symbolischer Vollkommenheit erscheint, und der Teppich ist gewissermaßen der im Raum bewegliche Garten. Der Garten ist die kleinste Parzelle der Welt und zugleich ist er die ganze Welt.“ (Foucault, Michel: Von anderen Räumen, 1967)

Das Künstlerkollektiv Jochen Schmith besteht aus Carola Wagenplast und Peter Steckroth. Ihre Arbeiten wurden international gezeigt; unter anderem im Kunsthaus Bregenz, der Bundeskunsthalle in Bonn und im Kunstverein Langenhagen.

Rebekka Seubert